Prof. Dr. Andrea Hüttmann über Life Long Learning und die beste Versicherung im Leben

21.07.22

Bildung verleiht Flügel – und ein gutes Einkommen

Prof. Andrea Hüttmann von der accadis Hochschule schlägt die Trommel für bessere Bildung und das nicht nur, weil Bildung ein Sprungbrett für finanzielle Sicherheit darstellt, sondern auch, weil sie der Persönlichkeitsentwicklung dient.


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Bildung ist auch eine Investitionsentscheidung. Wer eine Lehre macht, nimmt während der Lehrzeit Einkommenseinbußen in Kauf: Auszubildende könnte ja auch jobben und so zunächst mehr Geld verdienen. Der temporäre Einkommensverzicht betrifft vor allem auch diejenigen, die ein Studium aufnehmen: Statt Vollzeit zu arbeiten, verzichtet er oder sie jahrelang auf ein Gehalt – allerdings in der Hoffnung, später ein höheres Einkommen zu erzielen.

Die Hoffnung ist berechtigt, denn Fakt ist: Qualifikation zahlt sich aus. Während ein Nicht-Akademiker ein Lebenseinkommen von 1.793.094 Euro hat, liegt der Bachelor-Absolvent mit 2.623.865 Euro mehr als 830.000 Euro darüber. Noch deutlicher wird der Unterschied beim Master-Absolventen: Dieser kann während seines Berufslebens ein Lebenseinkommen von 2.901.246 Euro erwirtschaften – über eine Million Euro mehr als ein Nicht-Akademiker. Das zumindest besagt eine Untersuchung von „Focus“, für die mehr als 740.000 Gehälter der Jahre 2020 und 2021 analysiert wurden. Richtig dramatisch wird der Unterschied im Lebenseinkommen, wenn die deutlich besseren Möglichkeiten zum Sparen der Besserverdiener mit eingerechnet werden.

Bildung ist Trumpf, findet auch Prof. Andrea Hüttmann, die als Vizepräsidentin der accadis Hochschule in Bad Homburg eine privatwirtschaftliche, familiengeführte Einrichtung vertritt. Mehr als 5000 accadis-Absolventen arbeiten heute bei so beliebten Unternehmen wie Google, Nike, Salesforce oder LinkedIn. Dabei ist das Motto: „Individuell exzellent – one step ahead“ durchaus Programm. Als „persönliche Hochschule“ setzt accadis auf „exklusives Lernen“, sagt Prof. Hüttmann. „Wir arbeiten in kleinen Gruppen, die Studierenden sind erstklassig betreut, können permanent Fragen stellen, bekommen kontinuierliches Feedback und stehen im ständigen Austausch mit den Professoren.“

„Bildung wird in Deutschland oft anders verstanden, als wir das wünschenswert finden. In der accadis Hochschule sollen junge Menschen erst einmal Raum haben und Wege aufgezeigt bekommen, wie sie ihre Individualität ausleben können. Sie sollen auch träumen dürfen. Die Schule offeriert Begleitung und auch ein paar Leitplanken, aber wir schlagen dem Nachwuchs nicht dauernd die Türen vor der Nase zu."

Ein Bildungsangebot in diesem Sinne ist beispielweise das für Gründerinnen und Gründer: „Building Entrepreneurship" ist ein von der EU gefördertes Programm. „Wir bieten Start-ups die Möglichkeit, hier Themen akademisch untersuchen und aufbereiten zu lassen und schaffen so gleichzeitig ein Netzwerk für Studierende, die in diesem Bereich tätig werden möchten und selber gründen wollen", erklärt Prof. Hüttmann.  Haben junge Leute eine Geschäftsidee, hören sie nicht als erstes: „Lass doch den Quatsch und mach erstmal eine vernünftige Ausbildung!“ In der accadis Hochschule heißt es stattdessen: „Klasse, dass du Ideen entwickelst." Die Jungen studieren und nebenher werden sie bei der Entwicklung ihrer Geschäftsidee begleitet. Zudem werden Alumni beraten, die sich selbständig machen wollen.

Die Ehemaligen sind überhaupt ein wichtiger Baustein im Studienerlebnis, erläutert Prof. Hüttmann, denn „viele Unternehmen kommen über die Alumni zu uns. Die Absolventen möchten gerne weitergeben, was sie hier erfahren und gelernt haben und wollen natürlich auch, dass ihre Firmen oder Arbeitgeber von uns profitieren." Im Ergebnis haben 80 Prozent der Studierenden bereits einen Arbeitsvertrag in der Tasche bevor die Abschlussfeier ansteht.

Derart intensive Betreuung ist teuer – eine privat geführte, persönlich engagiert arbeitende Uni kostet Geld. Viele der Studierenden an der accadis Hochschule arbeiten daher nebenher als Werkstudenten, das Career Center der Hochschule befüllt täglich ein Stellenportal mit attraktiven Angeboten aus dem Unternehmensnetzwerk der Hochschule. Dazu kommt die Möglichkeit zu einem dualen Studium. „Die Studiengebühren übernimmt dann das Unternehmen und der Studierende erhält on top eine monatliche Ausbildungsvergütung. Auch hier wartet die accadis mit einem umfassenden Kooperationspartnerpool auf und unterstützt und berät die Bewerber:innen intensiv auf ihrem Weg zu einem dualen Partnerunternehmen“, sagt Hüttmann. Zudem gebe es auch bei accadis „BAföG-geförderte Studenten" und viele haben auch Stipendien: „Wer ein sehr gutes Abitur hat, bekommt einen entsprechenden Nachlass bei den Kosten." Und schließlich hat in Deutschland jeder das Recht auf einen Studienkredit, der auch ohne Bürgen erteilt wird. „Öffentliche Unis sind günstiger", sagt Prof. Hüttmann, „aber dort wird man auch weniger gefördert. Und: Bei uns dauert ein Studium inkl. Auslandssemester und mind. einem Praktikum drei Jahre. Das ist an öffentlichen Unis kaum möglich. Wer ein Jahr früher in den Arbeitsmarkt kommt, hat die Hälfte der Studiengebühren netto schon wieder verdient."

Über den häufig gehörten Hinweis, dass viele Erfolgsunternehmer Studienabbrecher seien, muss Prof. Hüttmann lachen. „Das ist eine Mär. Die Mehrheit der erfolgreichen Führungskräfte und Unternehmer absolviert ein Studium, viele haben sogar zwei Abschlüsse. Und dann kommt die berufliche Weiterbildung dazu und weitere Qualifikationen. Beständig ist nur der Wandel und ohne lebenslanges Lernen geht heute gar nichts mehr“, wie sie sagt.

„Bildung ist überhaupt der Königsweg zu einem guten Leben", findet Hüttmann, „einmal natürlich im Hinblick auf das Lebenseinkommen und die Finanzen, aber auch für die Persönlichkeitsentwicklung." Themen wie finanzielle Bildung zum Beispiel seien extrem wichtig, vor allem auch für Frauen, die selbstbewusst und selbstbestimmt in einer Beziehung leben wollen.

Nicht zuletzt ist Finanzwissen die Voraussetzung dafür, mit einem Banker, Vermögensberater oder Versicherungsagenten ein Gespräch auf Augenhöhe zu führen. „Natürlich geht es um ein gutes Einkommen und schließlich um eine gute Altersvorsorge, aber natürlich auch darum, ein erfülltes Leben zu leben – Bildung gehört für mich da einfach dazu."

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